Eine beginnende Wirtschaftskrise lässt ihre Auswirkungen weltweit spüren. Die Versorgungsketten, einschließlich des annähernd 75% des Warentransports abwickelnden Straßengüterverkehrs haben schon seit 2019 mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Dazu kam 2020 die Korona-Pandemie. Der europäische Straßengüterverkehr hat im zweiten Halbjahr 2020 einen Aufschwung erfahren, der sich 2021 fortsetzte und es hatte den Anschein, dass auch 2022 so weitergeht. So sind wir am Anfang 2022 angekommen, als der russisch-ukrainischer Krieg einschlug – dadurch haben andere Phänomene die Schwierigkeiten verursacht. Dieses Jahr wurden der Speditionsmarkt und die Frachttarife durch Arbeitskräftemangel, stockender Produktion der Industrie, Lohninflation, Energiekrise, steigende Zinsen und Mobilitätspaket bewegt.
Im Frühling ist der Weltmarktpreis des Erdöls in die Höhe geschossen wodurch in ganz Europa der Treibstoff teurer wurde und es ist fast unmöglich vorherzusagen, wie sich der Preis des Erdöls in den kommenden Monaten gestaltet.
Es ist auch keine Neuigkeit, dass es auf dem europäischen Speditionsmarkt zu wenig Fahrer gibt. Die Anzahl der unbesetzten Stellen wächst von Quartal zu Quartal.
Die europäischen Frachttarife haben sich im dritten Quartal wieder erhöht. Zwar hat sich der Speditionsmarkt den Wirtschaftsereignissen des ersten Halbjahres angepasst, aber die Kosten der Spediteure werden dennoch kontinuierliche höher.